Gesundheit erhalten –

Antibiotika reduzieren!

EHS: Tod ohne Zeugen

(aho) – Plötzliche Todesfälle bei Mastschweinen haben einen beachtlichen Anteil an den Verlusten in der Schweinehaltung. Typisch ist, dass immer nur einzelne oder einige wenige Tiere sterben. Gut entwickelte Mastschweine erkranken aus voller Gesundheit unter den Anzeichen eines Schocks bzw. Kreislaufversagens mit Taumeln, Lähmungen, Festliegen und Blässe der Haut. Selten zeigt sich zuvor ein blutiger Durchfall, der dann mit der Dysenterie oder Ileitis verwechselt wird. Da die Tiere sehr rasch sterben, wird der Todeskampf selten beobachtet. Auffällig ist bei den verendeten Tieren der aufgeblähte Leib und die schnell einsetzende Verwesung.

Bei der Sektion in einem Untersuchungsamt findet man einen aufgeblähten und um die vordere Gekrösewurzel verdrehten Dünn- und Dickdarm. Der Dünndarm ist blutgefüllt, offensichtlich sind die Tiere in den Darm verblutet, was zur Bezeichnung ”Enterohämorrhagische Syndrom (EHS)” führte. Bei einer Laboruntersuchung wird häufig der Erreger „Clostridium perfringes Typ A, C, D “ isoliert. Dieser toxinbildende (Gift produzierende) Keim wird neben Hefen für die Gasbildung und die rasche Zersetzung der Tierkadaver verantwortlich gemacht. Hefen können sich in schmuddeligen Flüssigfutteranlagen massenhaft vermehren. Zudem kommen sie zusammen mit Clostridien latent in geringer Zahl im Darm vor.

Da sich beide Mikroorganismen sich bei Verdauungsstörungen oder einem abrupten Futterwechsel explosionsartig vermehren, kann nur über die Fütterung und die Fütterungshygiene eingegriffen werden. Neben einer sinnvollen Rationsgestaltung, einer ausreichenden Versorgung mit quellfähiger (!) Rohfaser, dem Vermeiden abrupter Futterwechsel muss auf eine gleichmäßige Futteraufnahme gewährleistet werden. Bei der Gefahr von Verdauungsstörungen kann Procura® 10 % Granulat in einer Dosierung von 800-1.000 g/t Futter beigemischt werden.