Ohne Wasser...

... kein Leben!

Wasser, der „vergessene Nährstoff“

(aho) – Wasser ist das wichtigste Futtermittel in einem Tierbestand. Während beim Kauf von Futtermitteln exakt auf die Inhaltsstoffe geachtet wird, wissen vermutlich ein beträchtlicher Teil der deutschen Landwirte nicht, was sie denn da so „für ein edles Tröpfchen“ an ihre Tiere vertränken.

Sorgen sie für zirkulierendes, kühles Wasser. Vermeiden sie Blindleitungen mit stehendem, faulendem Wasser, die das Tränkewassersystem immer mal wieder mit Bakterien beimpfen. Verwenden sie kurze Leitungen. In langen Leitungen wärmt sich das Wasser auf, so das sich Bakterien vermehren können. Verwenden sie nur für Trinkwasserleitungen geeignetes Material. Das Kunststoffmaterial mancher Gartenschläuche wird von den Bakterien im Wasser angegriffen und dient ihnen als Nährboden für eine weitere Massenvermehrung.

Merke:

Kaltes Wasser muss kalt sein – Warmes Wasser muss heiß sein – Wasser muss fließen

Allgemeine physiologische Bedeutung des Wassers:

  • Lösungsmittel, Transportmittel, Regulation des Zelldrucks, Thermoregulation
  • Ein Verlust von weniger als 1/10 des Körperwassers ist bereits tödlich.
  • Hoher Wasserbedarf für tierische Leistungen:
    Leistungsprodukte sind i.d.R. sehr wasserreich (Sauenmilch ca. 80 %, Vollei ca. 65 %). Bei wachsenden Tieren nimmt der Wassergehalt im Ganzkörper ab („physiologische Austrocknung“; Ferkel/Küken ca. 70 – 80 % Wasser, adult: < 50 % Wasser).
  • Hoher Wasserumsatz im Verdauungstrakt (Dünndarmchymus: 85 – 90 % Wasser) (deshalb rasche Exsiccose bei Durchfall).
  • Wassergehalt im Kot beträgt ca. 20 – 30 %; Kein Einfluss durch die Höhe der Wasseraufnahme, sondern eher durch Zusammensetzung des Futters (XP, laxierende Inhaltsstoffe, v.a. Sulfat)
  • Wasserabgabe über den Harn: abhängig vom Anfall an harnpflichtigen Substanzen (Harnstoff, Elektrolyte)
  • Wasserabgabe über die Atmung bei Schwein und Geflügel ist wichtiges Element der Thermoregulation!

Trinkwasserverbrauch messen

Da die Wasseraufnahme stark abhängig ist von der Umgebungstemperatur, der Futtermenge und dem Gesundheitszustand stellen Produktinformationen lediglich einen Orientierungsrahmen dar. Die Angaben beziehen sich auf optimale Umgebungstemperaturen, bei höheren Temperaturen liegt der Verbrauch entsprechend höher. Besonders viel Wasser brauchen säugende Sauen. Während der Anwendung muss das Trinkverhalten sowie die Funktionstüchtigkeit der Tränken laufend kontrolliert werden.

Ebenfalls erhöht ist der Wasserbedarf, wenn die Schweine mit trockenem statt mit breiförmigem oder flüssigem Futter gefüttert werden. Besonders kritisch ist bei der Fütterung der Einsatz von stark salzigen Molkereiprodukten. Sofern hier nicht genügend Wasser zur freien Aufnahme zur Verfügung steht, kann es zu schwerwiegenden Stoffwechselstörungen mit Todesfolge kommen.
Bei der Wasserversorgung ist zudem zu beachten, dass es von Schwein zu Schwein große Unterschiede im Wasserbedarf geben kann. In der Praxis kann es durchaus sein, dass ein einzelnes Schwein, zum Beispiel wenn es Durchfall hat, außerordentlich viel Wasser braucht.
Deshalb muss der aktuelle Wasserverbrauch der Tiere ständig überwacht und gemessen werden.

Dosierpumpen

Es dürfen keine Maßnahmen zur Beschränkung der Wasseraufnahme ergriffen werden! Bei der Trinkwassermedikation muss die vorgeschriebene Wirkstoffmenge auch von Tieren mit herabgesetzter Wasseraufnahme innerhalb des vorgesehenen Intervalls aufgenommen werden können. Daher muss der Wirkstoff immer gleichmäßig in entsprechender Konzentration im Trinkwasser enthalten sein. Dies wird optimal über fest installierte oder mobile Dosierpumpen erreicht, die dem Tränkewasser die Wirkstoffe kontinuierlich zumischen.

Einleitungssysteme


(Grafik: Dosatron)

(Grafik: Dosatron)

(Grafik: Dosatron)